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Bremerhaven: Neue Flaggen vor Deutschem Auswandererhaus

Vor dem Deutschen Auswandererhaus wehen neue Flaggen aus den Hafenstädten, in die europäische Auswanderer emigrierten oder aus denen Menschen nach Deutschland einwanderten. Hafen- und Seestädte seien nicht nur Ziel oder Ausgang einer Migration, teilte Museums-Direktorin Simone Blaschka am Dienstag mit: “Sie sind greifbare Grenze, Transit und Zuhause.” Bisher hingen an den 17 Fahnenmasten vor dem Museum die Nationalflaggen der Ausreise- und Zielstaaten der Migranten.

Hafenstädte spielten bis in die Gegenwart in der Migrationsgeschichte eine große Rolle, erläuterte Blaschka. „Ich kann in einer solchen Stadt jemanden zu einem Ort führen, dem Hafen, einer Kneipe, einer Straße, und sagen ‘Hier haben wir Abschied genommen’, ‘Hier bin ich angekommen’ oder auch: ‘Dort habe ich – genau wie viele andere – gewohnt, als ich auf mein Visum gewartet habe’“.

So wehe vor dem Migrationsmuseum nun auch die Flagge von New York City, einst der größte Einwanderungshafen der USA. Eine weitere Flagge sei die der israelischen Hafenstadt Haifa, deren Wappen den Stadtnamen in lateinischen, hebräischen und arabischen Schriftzeichen zeige. Von Bremerhaven aus reisten nach der NS-Zeit mehr als 700.000 Holocaust-Überlebende aus: Viele in die USA, andere anschließend oder auch direkt nach Israel.

Auch die Flagge von Bremerhaven selbst gehöre zum neuen Flaggen-Ensemble. Die Stadt an der Wesermündung sei über viele Jahrzehnte der größte kontinentaleuropäische Auswanderungshafen gewesen, hieß es. Heute lebten in der Stadt viele Menschen mit ihren Familien, die aus der Türkei, aus Russland, Portugal oder jüngst aus der Ukraine eingewandert seien.

Außerdem zeigen laut Blaschka einige Flaggen Portraits von Menschen, die aus- oder eingewandert sind. Ein Plan mit Informationen zu den Flaggen sei an der Museumskasse kostenfrei erhältlich.