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Bremer Pionier der Kita-Inklusion Wulf-Traugott Kruse gestorben

Der Bremer Ruhestands-Pastor Wulf-Traugott Kruse, Pionier der gemeinsamen Bildung und Betreuung behinderter und nichtbehinderter Vorschulkinder in der Hansestadt und auch bundesweit, ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Am Mittwoch wurde der evangelische Theologe nach einer Trauerfeier in der Nordbremer Kirche der Paul-Gerhardt-Gemeinde im benachbarten Ritterhude beigesetzt.

Er war von 1974 bis 1999 Pastor der Dietrich Bonhoeffer-Gemeinde in Bremen-Huchting und hat dort zusammen mit anderen die integrative Kita-Arbeit in Deutschland begründet. Damit betrat die Bremische Evangelische Kirche 1982 bundesweit Neuland. Kruse sagte dazu, für ihn sei immer das christliche Menschenbild das Maß aller Dinge gewesen, nach dem es „bei Gott keine zweite Garnitur gibt“.

Doch mit der Zeit wurde das Geld für die inklusive Arbeit knapp, dazu kamen immer mehr Regelungen. „Früher hatten wir die Zehn Gebote, heute haben wir eine Million Sachzwänge“, kritisierte der Pastor 2002.

Der gebürtige Bremer wurde auf dem zweiten Bildungsweg evangelischer Pastor. Er war bis 1969 Missionar in Südafrika, dann Pfarrer in Berlin-Neukölln. 1975 und 1976 saß er für die FDP in der Bremischen Bürgerschaft. Lange Zeit engagierte er sich auch für das ökumenische Wohnheim für Studierende aus aller Welt in der Bremer Vahr. Wulf-Traugott Kruse starb am 12. Januar.