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Bremer Museum erwirbt Selbstporträt von Paula Modersohn-Becker

Das Bremer Paula-Modersohn-Becker-Museum hat am Freitag ein bedeutendes Bild seiner Namensgeberin vorgestellt, das mithilfe von Förderern angekauft werden konnte. Dabei handelt es sich um das „Selbstbildnis nach halbrechts, die Hand am Kinn“ aus dem Jahr 1906. „Da sich die meisten der Selbstbildnisse von Paula Modersohn-Becker mittlerweile im Besitz von Museumssammlungen befinden, gibt es nur noch äußerst selten die Chance, Werke der Künstlerin zu erwerben“, erklärte Museumsdirektor Frank Schmidt.

Umso glücklicher sei das Museum, „dass uns dieses wichtige Porträt, das sich seit 1930 in Privatbesitz befindet, nun zum Kauf angeboten wurde und permanent in einer öffentlichen Institution präsentiert werden kann“. Das Selbstbildnis sei eines der prägnantesten Beispiele für die zu ihrer Zeit radikale und innovative Experimentierfreude der Künstlerin (1876-1907), erläuterte der Kunsthistoriker. In dieser Phase sei es ihr weniger um das naturgetreue Abbilden als um das Ausloten malerischer Möglichkeiten gegangen.

Der Ankauf wurde laut Schmidt durch die „großzügige“ Unterstützung mehrerer Förderer möglich. Dazu gehört die Kulturstiftung der Länder in Berlin, die eigenen Angaben zufolge 150.000 Euro gab. Außerdem kam Geld von der Ernst-von-Siemens-Kunststiftung und von einem Bremer Mäzen.

Als weltweit erstes Museum für eine Malerin bietet das Paula-Modersohn-Becker-Museum seit 1927 die Gelegenheit, sich mit dem Schaffen der Ausnahmekünstlerin auseinanderzusetzen. Die in Dresden geborene Modersohn-Becker gehört zu den bedeutendsten Vertreterinnen des frühen Expressionismus. Ihre Arbeiten hängen in namhaften Häusern wie dem New Yorker „Museum of Modern Art“.

In ihrem kurzen Leben war die Worpsweder Malerin ausgesprochen produktiv und schuf allein mehr als 60 Selbstbildnisse. Berühmt wurde sie unter anderem mit dem ersten weiblichen Selbstakt der Kunstgeschichte, dem „Selbstbildnis am 6. Hochzeitstag“ aus dem Mai 1906, das sie schwanger zeigt.