Bei einem Besuch der örtlichen Frauenmilchbank hat die Bremer Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) auf die Bedeutung des Stillens für Neu- und besonders für Frühgeborene hingewiesen. „Muttermilch hat viele Vorteile, gerade für Frühgeborene. Sie schützt vor Infektionen, Diabetes, allergiebedingten Erkrankungen wie Asthma und ist gut verträglich“, sagte Bernhard am Dienstag. Das Gesundheitsressort finanziert eigenen Angaben zufolge seit 2022 die Einrichtung am Klinikum Bremen-Mitte, in diesem Jahr mit rund 65.000 Euro.
Ziel der Frauenmilchbank sei es, alle Frühgeborenen und kranken Neugeborenen im Eltern-Kind-Zentrum des Klinikums ausschließlich mit Mutter- und Spenderinnen-Milch versorgen zu können, hieß es. Bereits heute könne dort bei bedürftigen Neugeborenen auf industriell gefertigte Säuglingsernährung verzichtet werden, sagte Bernhard. „Perspektivisch sollten alle Frühgeborenen und kranken Neugeborenen der Bremer Geburtskliniken von diesem Angebot profitieren.“
Der Klinikkonzern Gesundheit Nord hat nach Angaben der Gesundheitsbehörde 2021 Bremens bisher einzige Frauenmilchbank gegründet, bundesweit soll es etwa 50 geben. Muttermilch ist Fachleuten zufolge die ideale Nahrung für Säuglinge. Sie sei optimal an die individuellen Bedürfnisse angepasst und decke im ersten Lebenshalbjahr den Bedarf an Nährstoffen und Flüssigkeit, die für ein gesundes Heranwachsen benötigt würden, heißt es beispielsweise in einer Stellungnahme der Nationalen Stillkommission.