Die Pflegeheimkosten in Bremen bleiben nach Angaben des Verbandes der Ersatzkassen (vdek) bundesweit am höchsten. Die Eigenbeteiligung für stationäre Pflege im kleinsten Bundesland sei innerhalb eines Jahres erneut deutlich gestiegen, berichtete der Verband am Dienstag. Die durchschnittliche monatliche Eigenbeteiligung für neu aufgenommene Pflegebedürftige liege inzwischen bei 3.449 Euro. Das entspreche einem Zuwachs von zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit liege Bremen deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 3.108 Euro.
Wie bereits in den vergangenen Jahren stieg in Bremen den Angaben zufolge besonders stark der pflegebedingte Eigenanteil. Er habe in den ersten zwölf Monaten eines Heimaufenthaltes zuletzt bei 2.022 Euro gelegen – ein Plus von 16 Prozent. Höhere Personalkosten durch eine Tarifbindung und eine im Vergleich überdurchschnittliche Personalausstattung im Bundesland könnten Gründe dafür sein, hieß es.
„Alle wollen gut bezahltes und ausreichendes Personal in den Pflegeheimen, aber die Rechnung müssen allein die Pflegebedürftigen und ihre Angehörige zahlen“, sagte Torsten Barenborg, Leiter der Bremer Landesvertretung des vdek: „Das ist nicht mehr zumutbar.“
Bei den Investitionskosten für Bau und Instandhaltung liegen die Bremer Heime laut vdek im Schnitt mit 605 Euro bundesweit an zweiter Stelle. Hier gab es ein Plus von sieben Prozent. Die monatlichen Kosten für Unterkunft und Verpflegung lägen derzeit bei 1.125 Euro – ein Anstieg von neun Prozent.
Die Zuschüsse der Pflegekassen, die je nach Aufenthaltsdauer zwischen 15 und 75 Prozent betragen, sowie die Erhöhung der Pflegeleistungen um 4,5 Prozent seit Anfang 2025 reichen dem Verband zufolge nicht aus, um den Kostenanstieg abzufedern. Der vdek verlangt daher, dass die Investitionskosten in den Heimen von den Ländern übernommen werden. Die Ausbildungskosten müssten vom Bund finanziert werden. Darüber hinaus werde die Pflege in Zukunft nur bezahlbar bleiben, wenn eine grundlegende Finanzreform der Pflegeversicherung greife.