Die Slowenen sollen am Sonntag nicht nur über die EU-Parlamentarier abstimmen: In einem Referendum entscheiden sie auch über die Regulierung von Sterbehilfe. Katholiken kritisieren nun den Vorstoß der Regierung.
Vier Tage vor einer Abstimmung über die Regulierung von Sterbehilfe in Slowenien wächst der Widerstand von katholischer Seite. Sozialarbeiter und Ärzte im Kirchendienst protestierten gegen ein entsprechendes neues Gesetz. Der Weihbischof von Ljubljana, Anton Jamnik, warnte am Mittwoch vor einer “schweren Manipulation” der Wähler, der keine ernstzunehmende Debatte vorausgegangen sei.
Die Caritas des Landes nannte das für Sonntag anberaumte Referendum “ironisch” und kritisierte den Staat, zu wenige Mittel in die Alten- und Krankenpflege zu investieren. Die katholische Hilfsorganisation fordert den Ausbau der Palliativpflege; diese habe in den vergangenen 20 Jahren große Fortschritte gemacht.
Auch die katholische Ärztevereinigung Sloweniens bewertet das Referendum skeptisch: Das Leben eines Menschen zu verkürzen, verletze dessen unantastbare Würde, hieß es in einer Erklärung.