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Brasilien spricht von Misshandlungen bei US-Abschiebeflug

Handschellen, Schläge und kein Essen – die Vorwürfe gegen US-Behörden nach einem Abschiebeflug in Richtung Brasilien sind drastisch. Die Regierung pocht auf Rechtsstaatlichkeit und Achtung der Menschenwürde.

Brasilien wirft US-amerikanischen Behörden die Misshandlung abgeschobener Migranten vor und verlangt eine Erklärung der Regierung von Präsident Donald Trump. Das berichteten örtliche Medien am Wochenende. Die mit einem Militärflugzeug aus den USA ausgeflogenen Personen seien bei der Überführung nach Brasilien geschlagen worden und hätten Hand- und Fußfesseln tragen müssen.

Die US-Maschine war am Samstag in der brasilianischen Amazonasmetropole Manaus mit 158 Personen an Bord gelandet, darunter 88 Brasilianer. Aufgrund einer technischen Panne konnte die Maschine von dort nicht zum Zielort Belo Horizonte weiterfliegen. Brasilianische Behörden holten die Migranten deshalb aus dem Flugzeug.

In sozialen Medien kursieren Videos der an Händen und Füßen gefesselten Migranten. Laut Medienberichten sollen einige der Abgeschobenen von den Bewachern getreten und geschlagen worden sein, als sie während einer Zwischenlandung in Panama darum baten, auf die Toilette gehen zu dürfen und etwas zu Essen und Trinken zu bekommen. Einige Migranten berichteten, 50 Stunden lang ohne Essen, Trinken und Toiletten-Zugang gefesselt gewesen zu sein.

Brasiliens Regierung erklärte, dass “die Würde des Menschen ein Grundprinzip der Bundesverfassung und eine der Säulen der demokratischen Rechtsstaatlichkeit ist und nicht verhandelbare Werte darstellt”. Präsident Luis Inacio Lula da Silva soll persönlich angeordnet haben, den Abgeschobenen die Hand- und Fußfesseln zu entfernen.

Der neue US-Präsident Donald Trump hatte vor einigen Tagen die Abschiebung illegaler Migranten angeordnet. Bereits unter seinem Vorgänger Joe Biden wurden abgeschobene brasilianische Migranten auch mit Handschellen gefesselt. Brasilien Diplomatie hat bisher vergeblich versucht, diese Behandlung zu verhindern.