“Nacht in Deutschland”: Der deutsche Widerstand gegen die Nazis jährt sich zum 80. Mal. Dazu passt eine Ausstellung mit NS-kritischen Bildern im Schloss Hardenberg. So zu malen, war ein Risiko.
Die Stiftung Schloss Hardenberg zeigt ab Freitag die Ausstellung “Nacht in Deutschland. Verfolgung – Zerstörung – Widerstand”. Zu sehen sind Kunstwerke, die während der NS-Zeit im Verborgenen gemalt wurden. “Nacht in Deutschland meint metaphorisch das bleierne Gefühl der Enge und der Angst, das regimekritische Kunstschaffende in der Zeit des Nationalsozialismus empfanden”, erläuterte die Stiftung zum Ausstellungsbeginn in Neuhardenberg.
Neben der sogenannten Entarteten Kunst seien solche Werke verfolgt worden, die sich ablehnend gegenüber dem System positionierten oder die das Unheil und die Zerstörung dieser Jahre einfach nur dokumentiert hätten. Kritische Bilder zu malen, habe ein Todesurteil für ihre Urheber bedeuten können.
Anlass für die Ausstellung, die bis zum 11. August geht, ist der 80. Jahrestag des gescheiterten Attentats auf Adolf Hitler vom 20. Juli 1944 durch Claus Graf Schenk von Stauffenberg.
Die gezeigten Zeichnungen, Bilder und Druckgrafiken aus den Jahren 1933 bis 1945 hat der Sammler Gerhard Schneider zusammengetragen. Besonders eindrucksvoll ist nach Angaben der Ausstellungsmacher eine bisher nicht veröffentlichte Sammlung von Zeichnungen des Künstlers Ernst Kaufmann aus dem Konzentrationslager Theresienstadt.
Das Schloss Neuhardenberg ist eng mit der Geschichte des Widerstands verbunden ist. Hier, bei Carl-Hans Graf von Hardenberg, trafen sich Vertreter des Widerstands, insbesondere des “Kreisauer Kreises”, um eine staatliche Neuordnung für die Zeit nach dem Hitlerregime zu planen.