Der Bayerische Rundfunk (BR) rechnet bei einem Jahresbudget von rund 1 Milliarde Euro mit einer Finanzierungslücke von rund 70 Millionen Euro im kommenden Jahr. Um diese zu schließen, würden weiterhin alle Sachkostenetats eingefroren, zusätzlich müsse jede Direktion drei Prozent ihres Etats einsparen, wie BR-Intendantin Katja Wildermuth bei der Rundfunkratssitzung am Montag in München erklärte. „Allerdings nicht nach dem Rasenmäherprinzip, sondern anhand klug vorbereiteter, strategischer Kriterien.“
Die aktuell von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) empfohlene Beitragsanpassung entspreche, nach Kürzung des ursprünglich angemeldeten Finanzbedarfs auf rund ein Drittel, gerade einmal 0,8 Prozent Steigerung pro Jahr, erklärte Wildermuth. Der BR habe indes die 58 Cent Erhöhung in der Beitragsperiode von 2025 bis 2028 eingeplant und erwarte, dass das rechtsstaatliche Verfahren von den Ländern eingehalten werde.
Die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) hatte im Februar empfohlen, den Beitrag zum 1. Januar 2025 auf 18,94 Euro zu erhöhen. Mehrere Länder hatten Widerstand gegen die Erhöhung angekündigt, allerdings darf die Medienpolitik nur unter eng definierten Voraussetzungen von der KEF-Empfehlung abweichen. Nach epd-Informationen versuchen insbesondere einige unionsgeführte Länder in der Rundfunkkommission, eine Beitragsanpassung zu verhindern.
Wildermuth nannte ein Bündel an Reduktionsmaßnahmen, etwa im Bereich Immobilienbestand, Kostümfundus, Werkstätten, Fuhrpark, Archive, Bibliothek, Senderstandorte sowie eine Forcierung smarter Produktionsformen und technischer Standardisierung. Es gelte weiterhin das Motto: „Programm vor Beton“. Die nötigen Einsparungen im Programm orientierten sich an der BR-Programmstrategie: mehr Einzigartiges, mehr Hintergrund und Analysen sowie generationengerechtere Angebote, wie es weiter hieß.