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Bonner Haus der Geschichte wiedereröffnet – Neue Dauerausstellung

Eines der meistbesuchten Museen Deutschlands – Das Haus der Geschichte in Bonn informiert seit mehr als 30 Jahren über die Nachkriegsgeschichte der Bundesrepublik. Nach langer Schließung kommt nun die neue Ausstellung.

Mit einem Festakt ist am Montag die neue Dauerausstellung im Bonner Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland eröffnet worden. Durch das neue Konzept erhalte “die Botschaft unserer Demokratie Körperlichkeit und Seele”, sagte Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos), der die neue Ausstellung zuvor besucht hatte. Künftigen Besuchern versprach er: “Sie erwartet etwas Großartiges.” Ab Dienstag ist die Dauerausstellung für den Publikumsverkehr geöffnet.

Seit September 2024 war das Innere des Hauses der Geschichte komplett umgebaut und überarbeitet worden. Der neue Titel der Dauerausstellung “Du bist Teil der Geschichte” unterstreiche ihren neuen Charakter, erklärte der Präsident der Stiftung Haus der Geschichte, Harald Biermann. So gebe es interaktive Medienstationen, die historische Prozesse verdeutlichten und für die Besucherinnen und Besucher erlebbar machen sollten. “Wir wollten digitaler, inklusiver und interaktiver werden”, so Biermann.

Die Ausstellung führt durch fünf klar strukturierte Zeiträume: Nachkriegszeit, deutsche Teilung, Wiedervereinigung, vereintes Deutschland seit 1990 sowie die Geschichtswerkstatt “Heute”. Diese ist nicht kuratiert, sondern soll aktuelle Themen und gesellschaftliche Debatten aufgreifen und zeigen, wie Geschichte im Moment entsteht.

Rund 3.800 Exponate machen Zeitgeschichte erlebbar: ein selbstgebautes Fluchtflugzeug, eine Puppenwiege aus der Nachkriegszeit, der Ford Transit einer Einwandererfamilie oder ein Baumhaus aus der Umweltbewegung. “Bei all dem ist uns wichtig, die weltpolitischen Themen mit biografischen Zugängen zu verweben”, sagte Biermann. Deshalb stünden auch Zeitzeuginnen und Zeitzeugen mit ihren eigenen Geschichten im geteilten und wiedervereinten Deutschland im Mittelpunkt.

Die neue Dauerausstellung ende mit dem Krieg in der Ukraine und dessen Auswirkungen auf Deutschland. “Eine dieser Auswirkungen bekommen wir heute ganz unmittelbar zu spüren”, erklärte Biermann. Ursprünglich war nämlich vorgesehen, dass Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) die Eröffnungsrede halten sollte. Dieser musste jedoch kurzfristig absagen, um zu Gesprächen mit Vertretern aus Großbritannien, Frankreich und der Ukraine nach London zu reisen.

Das Haus der Geschichte in Bonn zieht normalerweiserund 850.000 Besucher pro Jahr an und gehört damit zu den meistbesuchten Museen Deutschlands. In der Corona-Zeit und durch den Umbau wurden geringere Zahlen registriert. 2024 waren es rund 600.000.