Bonn ist in diesem Jahr die „Europäische Waldhauptstadt“. Mit der Auszeichnung solle „die besondere Verbindung zwischen der Stadt und ihrem Wald“ und die führende Rolle Bonns als internationales Wissenschafts- und Kommunikationszentrum für waldbezogene Themen gewürdigt werden, sagte der Direktor des European Forest Institute (EFI), Robert Mavsar, am Donnerstag in Bonn. Mit dem Engagement für die Wälder trage Bonn auch zum Bewusstsein für die entscheidende Rolle des Waldes im Kampf gegen den Klimawandel bei, sagte er bei der Übergabe der Urkunde.
Oberbürgermeisterin Katja Dörner (Grüne) betonte, der nachhaltige Umgang mit Waldgebieten und Bäumen in Bonn solle einen Beitrag leisten, um die Folgen der Klimakrise zu mindern und die Anpassung zu verbessern. Zu dem Thema seien in diesem Jahr verschiedene Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit der Stadt, der Universität, dem Regionalforstamt Rhein-Sieg-Erft und weiteren internationalen und regionalen Projektpartnern geplant.
Eine Veranstaltungsreihe befasst sich mit dem EU-Projekt „Multipliers“, bei dem die Teilnehmenden mithilfe einer Software die Arbeit von Försterinnen und Förstern kennenlernen können. Im September soll die EFI-Jahreskonferenz in Bonn stattfinden. Anfang Oktober sei zudem die Ministerkonferenz zum Schutz der Wälder in Europa (Forest Europe) auf dem Petersberg geplant, hieß es. Dabei werde über gemeinsame Strategien für den Schutz und die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder beraten.
Das European Forest Institute (EFI) ist eine internationale Organisation, die zu Fragen des Waldes forscht und die Politik berät. Sie wurde 1993 in Finnland gegründet und umfasst heute 30 Mitgliedsstaaten sowie mehr als 130 Mitgliedsorganisationen in 41 Ländern. Seit 2014 vergibt das EFI jährlich den Titel “Europäische Waldhauptstadt”. Damit solle das Bewusstsein für die Bedeutung europäischer Wälder erhöht werden, hieß es.