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Bochumer Synagogenfestival ehrt vor Nazis geflohenen Musiker

Sein Lebenswerk ist eine der größten Sammlungen synagogaler Musik weltweit: Das Festival “Musik & Kultur der Synagoge” ist in diesem Jahr dem vor der Schoa geflohenen Kantor Erich Mendel gewidmet.

Das diesjährige Festival “Musik & Kultur der Synagoge” ehrt den früheren Bochumer Kantor Erich Mendel (1902-1988). Er sei einer der renommiertesten jüdischen Musikkenner, teilte die Evangelische Stadtakademie Bochum am Mittwoch mit. Beim Auftaktkonzert im Bochumer Kunstmuseum stünden am Sonntag Werke aus der von Mendel mitentwickelten amerikanischen Synagogenmusik auf dem Programm.

Bis zu seiner Flucht 1939 war Mendel als Kantor Teil der deutsch-jüdischen liberalen Musiktradition. 1939 floh er nach England, von dort mit seiner Ehefrau 1941 in die USA. Unter dem Namen Eric Mandell machte er dort Karriere als Musiker, Lehrer und Publizist. Seine Sammlung synagogaler Musik zählt mit über 15.000 Stücken zu den größten weltweit.

Das Festival findet zum fünften Mal statt und dauert bis zum 21. September. Geplant sind vier weitere Konzerte sowie eine Exkursion auf den Spuren Mendels.