Anlässlich der dramatischen Hochwasserlage in Bayern macht der BUND Naturschutz (BN) in Bayern darauf aufmerksam, wie wichtig natürlicher Hochwasserschutz ist. „Extremwetterereignisse häufen sich in Zeiten der Klimakrise“, sagte der BN-Landesbeauftragte Martin Geilhufe laut Mitteilung am Montag. Dadurch gebe es zunehmend zu viel Wasser in kurzer Zeit.
Durch die Versiegelung von Flächen, Entwässerungen durch Drainagen und Gewässerbegradigungen, Verdichtung der Böden durch intensive Landwirtschaft sowie Waldrodungen könne die Landschaft das Wasser nicht mehr halten und es fließe viel zu schnell direkt in die Flüsse ab, hieß es weiter.
Insbesondere intakte, breite Auen seien ganz entscheidend für den Wasserrückhalt, sagte BN-Wasserexpertin Christine Margraf. Sie reduzierten den Hochwasserscheitel und auch die Geschwindigkeit der Hochwasserwelle. Stattdessen seien die meisten Flüsse in Bayern jedoch mit Deichen verbaut, begradigt oder gestaut. Somit fehlten die früheren natürlichen Überschwemmungsflächen.
Deshalb müssten Deiche wieder landeinwärts verlegt werden, forderte Margraf. Doch eine seit Jahren im Rahmen des bayerischen Auenprogrammes angekündigte Potentialstudie zur Entwicklung von Auen sei bis heute nicht abgeschlossen. Vorrang vor technischen Maßnahmen müssten naturnahe Maßnahmen haben, die durch technische ergänzt würden – nicht umgekehrt, so die BN-Wasserexpertin. (00/1676/03.06.2024)