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“Blutiges Ende” von Friedensprozess in Kolumbien befürchtet

Ein neuer Anschlag der marxistischen Guerilla ELN auf eine Militärbasis hat in Kolumbien Tote und Verletzte gefordert. Präsident Gustavo Petro stellt nun den Friedensprozess grundsätzlich in Frage.

In Kolumbien stehen die Friedensverhandlungen der Regierung des linksgerichteten Präsidenten Gustavo Petro mit der marxistischen ELN-Guerilla nach einem neuerlichen Anschlag vor dem Aus. Bei dem Attentat auf einen Militärposten kamen am Dienstag (Ortszeit) in der Provinz Arauca im kolumbianisch-venezolanischen Grenzgebiet nach Angaben der Zeitung “El Espectador” (Mittwoch) mindestens zwei Soldaten ums Leben, 25 wurden verletzt. Kolumbiens Präsident Gustavo Petro erklärte daraufhin, dies sei eine Aktion, die den Friedensprozess praktisch blutig beende.

Petro hat Friedensverhandlungen mit allen bewaffneten Gruppen zum zentralen Thema seiner Präsidentschaft gemacht. Zwischenzeitlich gelangen Waffenstillstandsvereinbarungen mit der ELN- sowie den ebenfalls linksgerichteten FARC-Dissidenten, die sich als sehr fragil erwiesen und immer wieder gebrochen wurden. Deshalb wurden die Gespräche teilweise auf Eis gelegt. Erst vor wenigen Tagen hatte die katholische Kirche in Kolumbien, die die Verhandlungen als Beobachter begleitet, alle Seiten aufgefordert, an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Die ELN war 1964 von Studenten, katholischen Radikalen und linken Intellektuellen aus Protest gegen die Armut der Kleinbauern gegründet worden. Laut der nationalen Wahrheitskommission zur Aufarbeitung des bewaffneten Konflikts war die ELN im Zeitraum von 1986 bis 2016 für rund 18.600 Tote verantwortlich.