Das in Rothenburg ob der Tauber erscheinende „Evangelische Sonntagsblatt aus Bayern“ schreibt zum Thema Respektverlust:
„Am deutlichsten sichtbar wird der Verlust von Respekt an der Gewaltbereitschaft, die allerorten zu beobachten ist.
Gewalt gegen Polizisten zum Beispiel. Diese treffen zunehmend selbst bei geringfügigen ‚Anlässen auf vehementen Widerstand.(…) Patienten greifen Ärzte und Krankenhauspersonal an. Rettungssanitäter und auch Feuerwehrleute berichten über zunehmende Gewalt. (…)
Wie kommt es zu derartigen Tabubrüchen und einem so weitreichenden Verlust von Respekt? (…) Total in Mode ist derzeit das Hochhalten von Rechten, während der Blick für das Ganze inklusive Verantwortung und Pflichten eher nicht mehr so ‚in‘ ist. (…)
Eine zweite Frage ist: Wie kann der fatalen Tendenz begegnet werden? (…)
Es darf keine Gewöhnung eintreten, auch wenn es für diesen Appell schon fast zu spät scheint. Wichtig scheint mir, dass jeder einzelne Bürger guten Willens aufpasst, sich nicht in den Sog eines Lebensgefühls à la ‚Alle denken an sich, nur ich denke an mich‘ hineinziehen zu lassen und Tabubrüche und Grenzüberschreitungen zunehmend als normal zu empfinden. Es kommt wie immer auf jeden Einzelnen an.“
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