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Blick in andere Kirchenzeitungen
Die in Leipzig erscheinende Wochenzeitung für die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens, „Der Sonntag“, schreibt zur Selbstverbrennung des ostdeutschen Pfarrers Oskar Brüsewitz vor 40 Jahren: „Brüsewitz wollte sich nicht abfinden mit der Diktatur. Und er litt darunter, wie sich seine Kirche in den Gegebenheiten der SED-Diktatur einzurichten begann. (…) Das vermeintlich Geistliche oft genug sorgsam getrennt vom vermeintlich Politischen. Heute ist es nicht anders. Heute ist die Kirche wie ein Auto, das 90 Prozent seiner Energie aufwenden muss, um sich selbst fortzubewegen. (…) Die Eliten umarmt sie gern, die Ausgegrenzten sind meist weit draußen vor den Kirchentüren. Wo bleibt der Schrei, weil so viel zum Schreien ist hierzulande und vierlorts in der Welt? Das Wort des Gottes der Gerechtigkeit und des Lebens hat es heute nicht leichter als vor 40 Jahren. Was Brüsewitz die Versuchung der realsozialistischen Diktatur war, ist heute die Versuchung unseres Wohlstandes. Der Bequemlichkeit. Und des geistlichen Biedermeiers.“