Die Beiträge der gesetzlichen Krankenkassen werden nach Einschätzung des BKK Dachverbands noch höher steigen als von der Bundesregierung vorausgesagt. Sie würden “zum 1. Januar 2025 um satte 0,9 bis 1,0 Prozentpunkte steigen. Das ist ein nie dagewesener Sprung – der größte seit Einführung der freien Krankenkassenwahl 1996”, sagte Vorstandschefin Anne-Kathrin Klemm der Bild-Zeitung. Die Bundesregierung hatte von einem durchschnittlichen Anstieg des Zusatzbeitrags um 0,8 Punkte gesprochen.
Zur Begründung für die deutliche stärkere Anhebung sagte Klemm: “Die Kassen stehen mit dem Rücken zur Wand, trotz mehrfacher Beitragssatzerhöhungen in diesem Jahr. Die steigenden Einnahmen werden von der Ausgabenwelle regelrecht weggespült.”
Krankenkassen erwarten 2024 Rekorddefizit
Die Reserven seien weitgehend aufgebraucht, fügte sie hinzu. Das sich abzeichnende Rekorddefizit 2024 zwinge viele Kassen, ihre Beiträge merkbar höher anzuheben, “da die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestrücklagen wieder aufgefüllt werden müssen”.
Derzeit beträgt der allgemeine Beitragssatz der gesetzlichen Krankenkassen 14,6 Prozent, hinzu kommen Zusatzbeiträge je nach Kasse von im Schnitt 1,7 Prozent. Arbeitgeber und Arbeitnehmer teilen sich den Beitrag jeweils zur Hälfte.