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BJR will Jugendarbeit in Koalitionsvertrag bringen

Philipp Seitz, seit April Präsident des Bayerischen Jugendrings (BJR), fordert, dass die Jugendarbeit Teil des neu ausgehandelten bayerischen Koalitionsvertrags wird. „Wenn es um junge Menschen geht, dann geht es um mehr als nur um Schule. Dann geht es um Beteiligung. Dann geht es um deren Leben, jetzt“, sagte er in einer Grundsatzrede am Freitagabend zu Beginn der 163. Vollversammlung des BJR in Nürnberg laut Redemanuskript. Jugendarbeit sei weit mehr als eine Freizeitbeschäftigung für junge Menschen. Sie sei ein Lernfeld und ein Erfolgsfeld der Beteiligung.

Seitz betonte die Notwendigkeit, Jugendprobleme anzuerkennen und jungen Menschen eine starke Stimme zu verleihen. Themen wie die hohe Inflation, Krieg, Klimaschutz, Leistungsdruck und soziale Gerechtigkeit beschäftigten junge Menschen besonders.

Die Jugendarbeit brauche dringend mehr Personal und mehr finanzielle Mittel. „Jugendpolitik ist kein Randthema. Jugendpolitik stellt Weichen für ein gutes Jetzt und eine gute Zukunft. Wer von Zukunft spricht, der kommt an Jugend nicht vorbei“, betonte Seitz.

Die Jugendarbeit und alle darin Engagierten setzten außerdem Zeichen für Menschenfreundlichkeit und Gemeinschaft. „Wer jetzt an der Jugendarbeit spart, der gefährdet unsere Demokratie“, sagte der BJR-Präsident. Erfahrungsräume außerhalb der Schule ermöglichten ganzheitliches Lernen und Verstehen. „Und das ist der beste Schutz vor Gedanken und Ideologien, welche unsere Demokratie angreifen und gefährden. Wenn ich Möglichkeiten sehe und habe, verfange ich mich weniger in den Netzen von Hass und Vorurteilen.“

Der Bayerische Jugendring tagt bis zum 22. Oktober in Nürnberg. Inhaltliche Schwerpunkte sind Queere Jugendarbeit und die Ganztagsbildung in Bayern. (00/3428/21.10.2023)