Ein Priester des Bistums Münster ist wegen Missbrauchsvorwürfen vom Dienst suspendiert worden. Bischof Felix Genn habe dem Priester, der zuletzt als Pastor in drei Ahauser Pfarreien eingesetzt war, ausnahmslos alle priesterlichen und seelsorglichen Tätigkeiten verboten, teilte das Bistum am Sonntag mit. Eine betroffene Person habe dem katholischen Theologen sexuellen Missbrauch in den Jahren ab 1955 vorgeworfen. Damals sei der Beschuldigte in Ochtrup tätig gewesen, hieß es.
Das Bistum hat den Angaben zufolge den Fall der Staatsanwaltschaft übergeben. Eine gleichzeitig eröffnete, kirchenrechtliche Voruntersuchung ruhe bis zum Abschluss der staatlichen Ermittlungen.
In den Jahren 1997 und 2010 hätten bereits nicht unmittelbar betroffene Personen Vorwürfe erhoben, erklärte das Bistum. In diesen Fällen habe die Missbrauchskommission des Bistums keine Erkenntnisse gewinnen können. Einen weiteren Vorwurf des sexuellen Missbrauchs habe es im Jahr 2022 für das Jahr 1993 gegeben. Das Bistum habe die Staatsanwaltschaft eingeschaltet, die das Verfahren wegen Verjährung eingestellt habe, hieß es. Aus einer kirchenrechtlichen Untersuchung hätten sich keine Erkenntnisse für Strafmaßnahmen ableiten lassen. Die betroffene Person habe aber eine Zahlung zur Anerkennung des Leids erhalten.