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Bischofskonferenz-Vorsitzender hofft auf zügige Regierungsbildung

Nach der Bundestagswahl ist vor der Regierungsbildung. Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz hat erste Wünsche formuliert.

Nach der Bundestagswahl hofft der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, auf eine rasche Regierungsbildung. “Ich hoffe, dass wir jetzt zügig eine stabile Regierung bekommen, die die Probleme anpackt”, sagte der Limburger Bischof am Sonntagabend der Katholischen-Nachrichten Agentur (KNA).

Ersten Hochrechnungen zufolge kommt die Union auf 28,5 Prozent der Stimmen, gefolgt von der AfD mit 20,1 Prozent, dahinter die SPD (16,3 Prozent), Grüne (12,4 Prozent) und Linke (8,7 Prozent). Ob FDP und BSW es knapp ins künftige Parlament schaffen, ist weiterhin offen.

Das Wahlergebnis zeige, dass die Mehrheit der Wählerinnen und Wähler eine Stärkung der demokratischen Mitte wolle, so der Bischofskonferenz-Vorsitzende weiter. Nun müssten die demokratischen Kräfte zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger zusammenarbeiten. “Das heißt zuhören, einander verstehen und konstruktiv um gerechte Lösungen ringen und zu Kompromissen bereit sein”, erklärte Bätzing. “Deutschland muss dabei in einem demokratischen Europa eingebunden sein, als rechtsstaatliches, freiheitliches, weltoffenes und solidarisches Land.”

Extremistische Kräfte und solche, die trotz des völkerrechtswidrigen Angriffs auf die Ukraine mit Wladimir Putins Russland sympathisierten, dürften nicht den Ton angeben, betonte der Limburger Bischof. “Gerade angesichts der internationalen Situation wünsche ich mir sehr, dass Europa durch diese Wahl und die neue Regierung gestärkt wird.”

Ausdrücklich würdigte Bätzing die stark gestiegene Wahlbeteiligung als “gutes Zeichen für unser Land, dass die Demokratie ernstgenommen wird”. Ersten Angaben zufolge lag die Wahlbeteiligung bei über 80 Prozent.