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Bischof Meister wirbt für verpflichtendes Gesellschaftsjahr

Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat für ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr geworben. „Es wäre ein Signal, dass unsere Gesellschaft einen solchen Einsatz wertschätzt, über alle Bildungs- und Herkunftsgrenzen hinweg“, sagte der evangelische Bischof bei seinem turnusgemäßen Bericht vor der hannoverschen Landessynode. Er befürworte ein solches Gesellschaftsjahr, „wenn die Bedingungen dafür attraktiv sind und vielfältige Angebote auch ausreichend zur Verfügung stehen“, präzisierte Meister. Er ergänzte, das Angebot solle nicht nur für junge Menschen, sondern „auch für andere Lebensübergangszeiten“ möglich sein.

Aufgeworfen werde die Frage nach einer allgemeinen Dienstpflicht durch die aktuelle Debatte um den Wehrdienst. Eine Dienstpflicht schließe über den militärischen Bereich hinaus auch andere zentrale Bereiche gesellschaftlichen Engagements ein, etwa die Krankenversorgung, den Schutz der Infrastruktur und die Förderung des sozialen Zusammenhalts, betonte Meister vor dem Kirchenparlament.

Der Bischof unterstrich, die kürzlich von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) verabschiedete Friedensdenkschrift setze bei der Wehrpflicht „auf so viel Freiwilligkeit wie möglich“. Sollte sich aber zeigen, dass dies nicht genügt, plädiere das kirchliche Positionspapier ebenfalls für eine Dienstpflicht.