Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger sieht keine Alternative zur Weltklimakonferenz. Am Dialog führe kein Weg vorbei, sagte er am Mittwoch dem Kölner Internetportal domradio.de auf den Einwand, dass bei solchen Treffen bislang wenig Verbindliches herausgekommen sei. “Nicht miteinander reden, sich abschotten, sich isolieren, wenn jeder macht, was er will, führt das noch schneller ins Chaos.” Es sei unabdingbar, solche Konferenzen zu nutzen.
Burger ist zuständiger Bischof für das katholische Entwicklungswerk Misereor. Gemeinsam mit den evangelischen und katholischen Bischöfe in Baden-Württemberg hatte er sich dafür ausgesprochen, dass Opfer der Klimakrise legale Möglichkeiten der Migration erhalten. Im Interview bekräftigte er seine Forderung, dass der globale Norden den Menschen im globalen Süden helfen müsse. “Aufgrund unseres Lebensstils geraten die jetzt in Schwierigkeiten und da sind wir einfach gefordert und gehalten, schon vom Evangelium her, sie nicht hängen oder im Stich zu lassen.”
Burger berichtete von seiner ersten Reise als Misereor-Bischof, die ihn ins Amazonasgebiet führte. Dort sei gerade eine Brandrodung gewesen, um neue Flächen für den Sojaanbau zu gewinnen. “Diese rauchenden Wälder zu sehen, war für mich eine apokalyptische Situation hinter diesen schwarzen Wolken.”