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Bischof Bilz will Kirchengebäude mehr teilen

Der sächsische evangelische Landesbischof Tobias Bilz hat die Kürzung der Baumittel für Kirchengebäude verteidigt. Dies sei als ein Instrument zur Steuerung des landeskirchlichen Haushaltes nicht ungewöhnlich, sagte Bilz dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Dresden. „Das heißt aber nicht, dass wir uns langfristig aus den Bauaufgaben für unsere kirchlichen Gebäude zurückziehen“, fügte er hinzu.

Zugleich will der Bischof Kirchengebäude stärker für das gesellschaftliche Umfeld öffnen. „Dass wir die Gebäude mit unseren Mitmenschen teilen, das ist für mich sehr wichtig“, sagte Bilz, der auch stellvertretender Ratsvorsitzender der Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) ist. Denkbar seien auch Kooperationen mit regionalen Initiativen.

Tatsächlich sei der Bestand an Sakralgebäuden dafür ausgelegt, dass eine Mehrheit der Bevölkerung auch der Kirche angehört, sagte Bilz. Es seien aber aktuell nur noch 17 Prozent der sächsischen Bevölkerung evangelische Christinnen und Christen. Zur Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens gehören rund 1.600 Kirchen und Kapellen.

Aktuell gibt es nach seinen Worten keine Pläne, sich von Kirchgebäuden zu trennen. Allerdings müsse schon überlegt werden, ob weitere Gebäude der Gemeinden wie Pfarrhäuser oder Gemeindehäuser zu halten sind und wie die Kirchen zukünftig genutzt werden.

Im landeskirchlichen Haushalt für 2024 stehen sechs Millionen Euro weniger für den Erhalt von Kirchengebäuden bereit. Der Etat für diesen Bereich wurde von 18 auf zwölf Millionen Euro abgesenkt.