Eine “Zeit der Polykrisen” sieht der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz – mit einem zunehmenden Hang zur Polarisierung. Umso wichtiger findet er die Arbeit der Medien. Die werde aber auch immer schwieriger.
Als wichtigen Dienst für die Gesellschaft hat Bischof Georg Bätzing die Arbeit katholischer Journalistinnen und Journalisten gewürdigt. “Sie stellen sich schützend vor die Werte unseres Landes”, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Samstagabend im Frankfurter Dom beim Jahrestreffen der katholischen Journalistenschule ifp. Er bedankte sich für die Arbeit, die unerlässlich sei, aber nicht leicht – und die sogar zusehends schwieriger werde in diesen Zeiten.
Der Limburger Bischof sprach von einer “Zeit der Polykrisen” – vom Krieg in der Ukraine über die Krise in Nahost bis hin zur Sorge vor zunehmender Polarisierung nach der US-Wahl und angesichts der Regierungskrise in Deutschland. Diese Entwicklungen machten vielen Menschen Angst und könnten auch Populisten in die Hände spielen mit ihren vermeintlich einfachen Antworten.
Hier sei die Kirche gefordert, aber auch die Medien müssten ihrem Auftrag gerecht werden, so Bätzing weiter. Dafür brauche es unabhängige Medien, die die unterschiedlichen Positionen fair darstellen und dadurch auch eine vermittelnde Rolle einnehmen könnten.
Beim Jahrestreffen am Wochenende mit mehr als 230 Teilnehmenden wurde auch der neue Name der Journalistenschule präsentiert: Die Abkürzung ifp bleibt, steht aber ab sofort für “Institut für publizistische Ausbildung” mit dem Zusatz “Dein Zuhause im Journalismus”. Bisher hieß die Einrichtung “Institut zur Förderung publizistischen Nachwuchses”.
Das ifp wurde 1968 im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz gegründet. Seither absolvierten mehr als 3.000 Journalistinnen und Journalisten hier Aus- und Fortbildungen. Zu den “Institutlern” gehören zahlreiche bekannte und preisgekrönte Medienschaffende wie Bettina Schausten, Christiane Florin, Claudia Nothelle, Anne Reidt, Miriam Steimer, Klaus Brinkbäumer, Wolfgang Büchner, Stefan Leifert, Martin Werding, Thomas Gottschalk oder Heribert Prantl.