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Bischof Bätzing: Christen müssen mit einer Stimme sprechen

Krieg, Klimawandel, zerrissene Gesellschaft: Die Kirchen stehen nach Ansicht des katholischen Bischofs Bätzing vor großen gemeinsamen Herausforderungen. Vor dem evangelischen Kirchenparlament mahnt er zu Zusammenarbeit.

Die christlichen Kirchen müssen nach Ansicht des katholischen Bischofs Georg Bätzing in der heutigen Zeit mit einer Stimme sprechen. In zunehmend zerrissenen Gesellschaften brauche es die Weggemeinschaft von Christen aus verschiedenen Gemeinschaften, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz bei der Tagung des evangelischen Kirchenparlaments am Sonntagabend in Würzburg. Als weitere gemeinsame Herausforderungen nannte Bätzing Gewalt und Krieg, die todbringenden Folgen des Klimawandels und auch den Mitgliederschwund der Kirchen.

Das Parlament der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) tagt bis Mittwoch in Würzburg. Am Sonntagabend ging es dabei um die Ökumene und die Zusammenarbeit mit der katholischen Kirche.

Entscheidend ist laut Bätzing, Vielfalt nicht als Widerspruch zur Einheit, sondern als Gestalt der Einheit zu verstehen. Als ein gutes Zeichen habe er in diesem Zusammenhang die sehr starke ökumenische Beteiligung vieler christlicher Konfessionen und gerade der evangelischen Kirche bei der vor Kurzem zu Ende gegangenen Weltsynode der katholischen Kirche in Rom erlebt. “Wie wir uns hier als Christen verhalten, kann auch eine Strahlkraft auf die Gesellschaft und ihren Umgang mit Differenzen ausüben.” Eine gute Orientierung für den ökumenischen Umgang mit Vielfalt gebe der gemeinsame Text von EKD und Deutscher Bischofskonferenz, der unter dem Titel “Mehr Sichtbarkeit in der Einheit und mehr Versöhnung in der Verschiedenheit” im März dieses Jahres veröffentlicht wurde.

Bätzing räumte ein: “Unsere Zerrissenheit wird zutiefst und am tiefsten auch dadurch sichtbar, dass wir bislang nicht gemeinsam Eucharistie und Abendmahl feiern können.” Dialogdokumente wie “Gemeinsam am Tisch des Herrn” des Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen hätten einen wichtigen Beitrag geleistet, indem sie den künftigen Weg spurten. “Zudem bin ich überzeugt, dass die von Papst Franziskus verfolgte Neujustierung von Primat, Kollegialität und Synodalität in der katholischen Kirche auch ökumenisch Türen öffnen wird.”