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Bischöfin kritisiert „radikale Selbstverwirklichung“

München – Die Münchner Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler hat einen Trend zur „radikalen Selbstverwirklichung“ kritisiert. Mit der Freiheit, sich selbst und die Welt zu gestalten, müssten Menschen verantwortungsvoll umgehen, sagte die Theologin in einer Predigt in München. Dafür seien tragfähige Werte notwendig. „Demut und Ehrfurcht sind unverzichtbare Voraussetzungen, wenn wir diese Freiheit vernünftig gebrauchen wollen“, sagte Breit-Keßler bei einem Gottesdienst in der St.-Matthäus-Kirche.
„Die gottlose Überheblichkeit von Herrenmenschen jeder Couleur hinterlässt auch in unserer Zeit eine grausame Blutspur“, erklärte die Theologin. Nach Überzeugung der Regionalbischöfin müssen Kinder und Jugendliche sich in Freiheit entfalten können und zugleich feste Orientierung an die Hand bekommen. Wenn junge Leute sich zur Terrormiliz „Islamischer Staat“ aufmachten, sei das ein Indiz, „dass etwas nicht stimmt mit der zeitgenössischen liberalen Art“.
Die Regionalbischöfin hielt die Festpredigt zum 25. Jubiläum der Partnerschaft zwischen der an­glikanischen Kirche von England und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Auf der Tagesordnung des Treffens standen vor allem die Themen Migration und Flüchtlingsarbeit.epd