Demokratie, Nächstenliebe, gesellschaftlicher Zusammenhalt: Die Landesbischöfin der Nordkirche ruft nach der Bundestagswahl zu Respekt und Solidarität auf. Sie warnt vor politischen Kräften, die die Gesellschaft spalten.
Die Landesbischöfin der Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt, mahnt nach den ersten Hochrechnungen der Bundestagswahl zum vereinten Einsatz für Demokratie und Nächstenliebe. “Ich ermutige alle, sich weiterhin für ein Miteinander einzusetzen, das von Respekt, Solidarität und Achtung der Menschenwürde geprägt ist”, sagte sie am Sonntagabend in Schwerin.
“Mit großer Sorge sehe ich allerdings, dass in Teilen unseres Kirchengebietes auch Kandidatinnen und Kandidaten direkt in den Bundestag gewählt wurden, deren Äußerungen und Positionen unsere Gesellschaft spalten und Menschen ausgrenzen.” Die evangelische Nordkirche erstreckt sich über die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg.
“Als Christinnen und Christen sind wir gerufen, nicht wegzusehen, sondern das Evangelium der Liebe und Gerechtigkeit in Wort und Tat zu bezeugen. Unterschätze nur niemand die Kraft, die von Nächstenliebe und Barmherzigkeit ausgeht”, so Kühnbaum-Schmidt. Die hohe Wahlbeteiligung bezeichnete sie als ermutigendes Zeichen für eine lebendige Demokratie.
Ersten Hochrechnungen zufolge kommt die Union auf 28,8 Prozent der Stimmen, gefolgt von der AfD mit 20,2 Prozent, dahinter die SPD (16,3 Prozent), Grüne (12,7 Prozent) und Linke (8,5 Prozent). Ob FDP und BSW es knapp ins künftige Parlament schaffen, ist weiterhin offen. Es zeichnete sich bereits am Nachmittag eine überdurchschnittlich hohe Wahlbeteiligung ab.