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Bill Gates: Deutschland sollte Entwicklungshilfe nicht kürzen

Bill Gates warnt vor drastischen Folgen gekürzter Entwicklungshilfe. Deutschland müsse jetzt Verantwortung zeigen – für globale Gerechtigkeit und auch im eigenen wirtschaftlichen Interesse.

 Bill Gates fordert von Deutschland mehr Verantwortung bei der Entwicklungshilfe
Bill Gates fordert von Deutschland mehr Verantwortung bei der EntwicklungshilfeImago / Ritzau Scanpix

Bill Gates ruft Deutschland auf, bei seinen Ausgaben für Entwicklungshilfe nicht nachzulassen. Wenn Deutschland dem weltweiten Trend entgegensteuere, Entwicklungshilfe zu senken, wäre das mehr als bloß ein starkes Signal. „Es käme Millionen von Menschen zugute – nicht nur in den Empfängerländern, sondern auch in Deutschland selbst“, schreibt der Microsoft-Gründer Gates in einem Gastbeitrag für das RedaktionsNetzwerk Deutschland.

Investitionen in Entwicklungshilfe könnten auch die deutsche Wirtschaft stärken, argumentiert er. Durch die Finanzierung von Gesundheit und Entwicklung in Afrika könne Deutschland neue Märkte für deutsche Waren erschließen. Das sei für eine Exportnation wie Deutschland von zentraler Bedeutung.

Bill Gates: Reiche Länder ziehen sich aus der Verantwortung

Gates schreibt, sein Heimatland USA habe „mit den wohl drastischsten Kürzungen der Entwicklungshilfe den Rückzug angetreten“. „Auch viele andere reiche Länder, darunter Großbritannien und sogar Deutschland, haben ihre Verpflichtungen gegenüber den ärmsten Menschen der Welt zurückgefahren. Weltweit wurden insgesamt Dutzende Milliarden Euro an Entwicklungsgeldern gestrichen“, hält Gates fest, der mit seiner Ex-Frau Melinda French Gates die Gates Foundation gegründet hat und sich heute vor allem als Geldgeber für globale Entwicklungshilfe und Gesundheitsprogramme engagiert.

Gates hält die Folgen der jüngsten Kürzungen für „verheerend“. „Krankheiten werden sich ausbreiten. Die Armut wird zunehmen. Und Millionen von Kindern werden sterben“, sagte er voraus. 2025 werde wahrscheinlich das erste Jahr in diesem Jahrhundert sein, in dem die Kindersterblichkeit wieder steigt.