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Bildungsgewerkschaft kritisiert hohe Belastung von Schulleitern

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft kritisiert eine hohe Arbeitsbelastung von Schulleitern in Sachsen-Anhalt. Neben langen Arbeitszeiten sorgten eine fehlende Entlastung sowie schlechte Arbeitsbedingungen für eine wachsende Belastung, sagte die GEW-Landesvorsitzende Eva Gerth am Dienstag in Magdeburg.

Laut einer Studie der Freiburger Forschungsstelle für Arbeitswissenschaften arbeiten 94 Prozent der befragten Leitungskräfte auch an Wochenenden oder an Feiertagen. 86 Prozent seien auch abends oder nachts beschäftigt. Mehr als acht von zehn Schulleitern beklagen demnach zudem ein hohes Arbeitstempo oder nicht ausreichende Pausen.

Burnout-Syndrome seien unter Lehrkräften und speziell unter Schulleitern überdurchschnittlich verbreitet, sagte Studienleiter Matthias Nübling von der Freiburger Forschungsstelle: „Die Daten belegen, dass Leitungskräfte an Schulen hochgradig belastet sind.“ Fast die Hälfte arbeite an ergonomisch ungeeigneten Arbeitsplätzen, viele litten an ständiger körperlicher Erschöpfung oder Lärm- und Stimmbelastungen.

Dennoch gebe es auch positive Effekte, etwa eine starke Verbundenheit mit der Arbeit oder eine hohe Jobsicherheit, betonte Nübling. Diese könnten aber die negativen Effekte nicht ausgleichen. Gerth forderte von der Landesregierung mehr Personal sowie mehr zeitliche Ressourcen. Zudem müssten Rückzugsorte für Lehrkräfte geschaffen werden.

Die Befragung wurde in 14 Bundesländern durchgeführt. In Sachsen-Anhalt hatten zwischen September und November 2024 insgesamt 160 Schulleiter an der Umfrage teilgenommen.