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Bildungsforscher verteidigen digitale Medien an Schulen

Deutsche Bildungsforscher haben die Stellungnahme des schwedischen Karolinska-Instituts vom April 2023 zu digitalen Medien als „einseitig“ kritisiert und eine „Gegendarstellung“ veröffentlicht. Die Forschungslage gebe keinen Anlass für einen Digitalisierungsstopp an deutschen Schulen, teilte die Universität Tübingen am Dienstag mit. Das Papier wurde gemeinsam von Forschern und Bildungspraktikern der Universitäten Tübingen, München und Potsdam, des Leibniz-Instituts für Wissensmedien, des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik und des Forums Bildung Digitalisierung verfasst.

Die schwedische Stellungnahme hatte darauf hingewiesen, dass digitale Medien im Unterricht negative Wirkungen auf das Lernverhalten und die Konzentration hätten. Entscheidend, so die deutschen Forscher in ihrer Entgegnung, sei die Qualität des Einsatzes von digitalen Medien im Unterricht – und nicht die Menge. Das Ziel sei nicht, den Unterricht um der digitalen Medien willen digital zu gestalten. Digitale Medien führten nicht automatisch zu einem wirksamen Unterricht. Es komme darauf an, lernförderliche Bedingungen zu schaffen.

Lehrkräfte seien daher gefordert, die Stärken digitaler Medien, wie die individuelle Rückmeldung, in ihren Unterricht zu integrieren. Gleichzeitig sollten sie deren Schwächen, dazu gehörten Ablenkungen, minimieren. Deshalb solle die Medienkompetenz der Lehrkräfte gefördert werden. (0713/02.04.2024)