Eine Gemäldeausstellung im vorderpfälzischen Schifferstadt erzählt die Geschichte von Margot Wicki-Schwarzschild aus Kaiserslautern, die als Kind die Deportation der pfälzischen Juden nach Gurs 1940 überlebte. Die Landauer Malerin Monika Kirk habe die Lebens- und Leidensgeschichte Wicki-Schwarzschilds nachgezeichnet, die mit ihrer Schwester Hannelore dem nationalsozialistischen Judenmord entkam, teilte der Bezirksverband Pfalz am Donnerstag in Kaiserslautern mit. Zu sehen seien 25 Acrylbilder und dazugehörige Skizzen im Foyer des Schifferstadter Rathauses.
Die emotionalen Bilder Kirks unter dem Titel „Als Kinder Auschwitz entkommen“ seien in Abstimmung mit der mittlerweile verstorbenen Westpfälzerin entstanden, heißt es. Diese berichtete als Zeitzeugin vor allem jungen Menschen in der Region über ihr Leben und ihre Zeit in dem südfranzösischen Internierungslager Gurs. Als Grundlage für die Bilder habe Wicki-Schwarzschilds Buch über ihre Erinnerungen gedient. Skizzen und Originaltexte erläuterten bei der Ausstellung die Chronologie der Deportation und des erzwungenen Frankreichaufenthalts von Wicki-Schwarzschilds Familie im Zeitraum von 1940 bis 1946.
Es sei ihr sehr wichtig gewesen, möglichst eng an der Lebensgeschichte Margot Wicki-Schwarzschilds zu bleiben, die im Dezember 2020 starb, sagte Kirk. Mit Hilfe einer schweizerischen Rotkreuz-Schwester konnten sich sie, ihre Schwester und ihre katholische Mutter 1942 vor der Deportation in das Vernichtungslager Auschwitz retten. Der Vater wurde dort ermordet. Margot Wicki-Schwarzschild kehrte 1946 mit Mutter und Schwester zunächst nach Kaiserslautern zurück und zog später in die Schweiz.
Die Nationalsozialisten hatten im Oktober 1940 mehr als 6.500 Juden aus der Pfalz, Baden und dem Gebiet des heutigen Saarlands nach Gurs deportiert, viele von ihnen starben in den Vernichtungslagern im Osten. Es war die erste Massendeportation von Juden aus dem Deutschen Reich überhaupt.