International starten immer mehr Bibelgesellschaften Übersetzungsprojekte in Gebärdensprachen ihrer Länder. In Deutschland gibt es erste Teilübersetzungen biblischer Bücher.
Gebärdensprache ist das Schwerpunktthema der neuen Ausgabe der Zeitschrift “Bibelreport”. “Wenn die Hände erzählen – Die Bibel in Gebärdensprache” lautet der Titel der neuen Ausgabe, wie die “Deutsche Bibelgesellschaft” als Herausgeberin am Freitag mitteilte. In Deutschland gebe es inzwischen erste Teilübersetzungen biblischer Bücher, heißt es in der Mitteilung.
“Gehörlose Menschen denken nicht in Worten”, erklärt Pfarrerin Daniela Milz-Ramming. “Sie denken und träumen in Gebärdensprache.” Die Schriftsprache bleibe daher immer auch eine Fremdsprache. Umso wichtiger sei es, gehörlosen Menschen auch einen Zugang zur Bibel in ihrer Sprache zu ermöglichen.
In Deutschland sei von 80.000 gehörlosen Menschen auszugehen. Weltweit seien insgesamt rund 70 Millionen Menschen gehörlos, weitere 300 Millionen schwerhörig. Immer mehr Bibelgesellschaften starten deshalb Übersetzungsprojekte in die Gebärdensprachen ihres Landes, führt die Bibelgesellschaft in ihrer Mitteilung aus. Eva Mündlein, Bibelreport-Redakteurin, stellt einige dieser Projekte vor.
Einen Einblick in ein Übersetzungsprojekt und die damit verbundenen Hürden und Herausforderungen bietet darüber hinaus auch das Interview mit Pfarrer Pavel Vilhan von der slowakischen Bibelgesellschaft. In Deutscher Gebärdensprache gebe es aktuell nur einzelne biblische Geschichten, die von der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Evangelische Gehörlosenseelsorge (DAFEG) und vom Erzbistum München und Freising zusammengestellt und übersetzt worden seien.
Der “Bibelreport” wird von der Deutschen Bibelgesellschaft herausgegeben und berichtet nach eigenen Angaben fünfmal im Jahr über Themen rund um das “Buch der Bücher”. Einer der Schwerpunkte der Zeitschrift sei etwa die weltweite Arbeit der Bibelgesellschaften für die Verbreitung und Übersetzung der Heiligen Schrift.
Die Deutsche Bibelgesellschaft ist eine kirchliche Stiftung öffentlichen Rechts. Generalsekretär Christoph Rösel ist Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bibelgesellschaft. Vorsitzender der Vollversammlung und des Aufsichtsrates ist der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Thorsten Latzel.