DORTMUND/WESTFALEN – Im Dortmunder Rathaus steht ein grünes Bett. Es knarrt etwas, als Oberbürgermeister Ullrich Sierau, Präses Annette Kurschus, Kirchentagspräsident Hans Leyendecker und Generalsekretärin Julia Helmke für das Foto darauf Platz nehmen. Aber es hält. Vielleicht ein gutes Symbol für die Privatquartier-Kampagne des Kirchentags, die jetzt unter dem Motto „Noch Platz im Revier?“ in Dortmund startete: Ein Schlafplatz während des Kirchentags muss kein Luxusbett sein. Auf die Gastfreundschaft kommt es an.
Gesucht werden Menschen aus Dortmund und Umgebung, die für die Dauer des Deutschen Evangelischen Kirchentags vom 19. bis 23. Juni einen oder mehrere Übernachtungsgäste aufnehmen können. Dafür sei kein eigenes Gästezimmer notwendig, betont Generalsekretärin Julia Helmke. „Ein Bett, ein Sofa und ein kleines Frühstück am Morgen reichen völlig aus.“ Während des fünftägigen Fests des Glaubens könne ein wenig Alltag am Küchentisch wohltuend sein, so Helmke. Häufig seien durch die Aufnahme von Kirchentagsgästen neue Freundschaften entstanden, die über viele Jahre bestehen blieben.
„Diese Begegnungen gehören dazu beim Kirchentag“, erklärte auch Kirchentagspräsident Hans Leyendecker. Er hat keine Bedenken, dass die angepeilten 8000 Gästebetten in Dortmund und zehn Städten der Umgebung zusammenkommen. Dortmund zeige insgesamt ungewöhnlich viel Engagement bei der Vorbereitung des Kirchentags.
Das bestätigte auch Annette Kurschus, die Präses der gastgebenden westfälischen Landeskirche. „In Westfalen herrscht das Gefühl: Kirchentag ist bei uns“, so Kurschus. „Unsere Gemeinden sind sehr aktiv dabei.“ Das stärke auch die Landeskirche insgesamt.
Die Vorfreude auf den Kirchentag sei in Dortmund groß, sagte Oberbürgermeister Ullrich Sierau. Ohnehin sei Dortmund eine gastfreundliche Stadt, betonte Sierau und verwies mit einem Augenzwinkern auf die Meisterschaftsfeiern des BVB, bei denen viele Fans ebenfalls privat unterkämen.
Neben Gastgeberinnen und Gastgebern aus Dortmund können sich auch solche aus Lünen, Unna, Bochum, Castrop-Rauxel, Gelsenkirchen, Hagen, Herne, Kamen, Schwerte und Witten melden. Das Angebot von Privatquartieren richtet sich vor allem an Menschen über 35, an Menschen mit Behinderungen sowie an Familien mit kleinen Kindern. leg
• Die Anmeldung für einen Schlafplatz ist unter der „Schlummernummer“ (02 31) 9 97 68-200 oder im Internet unter www.kirchentag.de/privatquartier möglich.