21 evangelische und katholische Autorinnen und Autoren aus der Arbeitsseelsorge in Bayern haben am Donnerstag in Nürnberg ein gemeinsames Buch vorgelegt. In dem Sammelband mit dem Titel „Würde ist kein Konjunktiv“ schildern sie Erfahrungen von Krisengesprächen in Betrieben, die von Schließung bedroht sind, oder persönliche Begegnungen mit Opfern von Mobbing und geben damit Einblicke in ihr Tätigkeitsfeld. Das Buch ist im Echter-Verlag erschienen.
Der evangelische bayerische Landesbischof, Christian Kopp, schreibt in einem Geleitwort, in der christlichen Kirche von heute sei der Kontakt zu den Menschen in der Arbeitswelt „integraler Bestandteil christlichen Engagements und nachgehender Seelsorge“. Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, betont, der erwartete Umbruch in der Arbeitswelt sei gewaltig und die Zumutungen für die Beschäftigten seien oft enorm. „Ein fundamentaler Wandel, der auch eine deutliche Veränderung der nationalen Ökonomien und der Weltwirtschaft benötigt, um Schädigungen unseres Lebensraums und deren Auswirkungen auf die Menschheit zu vermeiden, ist die Herausforderung unserer Zeit.“
Herausgegeben haben das Buch der Bamberger katholische Betriebsseelsorger Manfred Böhm und der frühere Leiter des bayerischen evangelischen Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt, Johannes Rehm. Der sagte, das Buch sei entstanden, um zu zeigen, dass der Schutz der Würde des arbeitenden Menschen „so aktuell ist, wie er es immer war“. Händler, die Aktien kauften und verkauften und Beschäftigte in der Pflege hätten dieselbe Würde. Daher sei die ungleiche Bezahlung im Land „großes Unrecht“.
Das Projekt zeige aber auch, „was ökumenisch möglich ist“, sagte Rehm. Während der Ökumene auf höheren Ebenen der Kirchen der Elan fehle, zeigten die Betriebsseelsorger, dass sie „ganz hervorragend zusammenarbeiten“. (00/2810/19.09.2024)