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Flora und Fauna um Morsleben im Fokus

Bei der Stilllegung des Atommüll-Endlagers Morsleben bei Magdeburg in Sachsen-Anhalt will die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) auch den Umwelt- und Artenschutz berücksichtigen. Ab diesem Sommer werde deshalb die Tier- und Pflanzenwelt rund um die Anlage erfasst, teilte das im niedersächsischen Peine ansässige Unternehmen als Betreiber des Lagers im Internet mit.

Das direkt an der früheren innerdeutschen Grenze gelegene Morsleben war das Endlager der DDR, mit der Wiedervereinigung ging es in den Besitz des Bundes über. In dem Salzstock lagern rund 37.000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktiver Atommüll. 1998 verhängte das Oberverwaltungsgericht Magdeburg einen Einlagerungsstopp. Wie der Schacht Asse II bei Wolfenbüttel gilt auch das Lager Morsleben als einsturzgefährdet. Der Betreiber ließ Hohlräume deshalb mit Salzbeton verfüllen und beantragte beim Land Sachsen-Anhalt die Stilllegung des Endlagers. Eine Entscheidung steht noch aus.

Durch einen externen Dienstleister lässt die BGE nun ermitteln, welche Biotope, geschützten Pflanzenarten, Vögel, Säugetiere und Insekten es in der Umgebung des Endlagers gibt. Die Beobachtung laufe über zwei volle Wachstumsphasen bis zum Herbst 2026, hieß es. Die Kartierung der Flora und Fauna sei Teil einer umfassenden Umweltverträglichkeitsprüfung. Diese solle sicherstellen, dass die Maßnahmen zur Stilllegung so umweltschonend wie möglich geplant und umgesetzt werden und der biologische Reichtum der Region geschützt werde.