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Besser um Erde kümmern als neue Welten besiedeln

Würzburg – Der Jenaer Astrophysiker Ralph Neuhäuser hat dazu aufgerufen, sich besser um die Erde zu kümmern als neue Welten zu besiedeln. Wer die Umsiedelung von Menschen auf einen anderen Planeten propagiere, sei entweder Apokalyptiker oder jemand, der vor den realen Proble-men fliehe, sagte der Wissenschaftler der in Würzburg erscheinenden Zeitung „Die Tagespost“. Die Menschheit sollte lieber auf dem Wissen der vorherigen Generationen aufbauen und sich bemühen, „die Erde in einem guten Zustand an die nächsten Generationen weiterzugeben“.
Neuhäuser verwies darauf, dass die Sonne noch einige Milliarden Jahre Licht und Wärme produzieren werde. Ein Umzug sei deshalb keineswegs dringend. Stattdessen sollte man sich lieber auf eine nachhaltige Entwicklung konzentrieren. Auf die Frage, ob er an Gott glaube, sagte Neuhäuser: „Ich denke, es gibt keine Evidenz für die Nicht-Existenz Gottes oder was man klassisch darunter versteht.“ Es mache Freude, die Vielfalt der Natur zu studieren, denn es entstehe auch immer wieder Neues im Universum. „Vielleicht kann man das als Gotteserfahrung bezeichnen.“ KNA