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Besonders viele Starkraucher in Thüringen

Rund 140.000 Thüringerinnen und Thüringer haben sich 2024 wegen Tabakabhängigkeit, Entzugserscheinungen, eines akuten Tabakrauschs oder weiterer psychischer Probleme aufgrund von Tabak ärztlich behandeln lassen. Demnach ist die Zahl der Tabaksüchtigen im Freistaat von 2013 bis 2023 um 99,6 Prozent angestiegen, teilte die Kaufmännische Krankenkasse am Montag in Hannover nach Auswertung von 1,5 Millionen Versichertendaten in ganz Deutschland mit. Damit habe dieses Krankheitsbild in Thüringen bundesweit am stärksten zugenommen.

Bundesweit stieg die Zahl der Tabaksüchtigen den Angaben zufolge im Zehnjahresvergleich mit einem Plus von 47,5 Prozent um fast die Hälfte an. Das geringste Plus verzeichnete die Krankenversicherung mit rund 26 Prozent in Hamburg.

Rund ein Fünftel (20,4 Prozent) der exzessiven Raucher in Thüringen sei zu diesem Zeitpunkt auch an einer chronischen Entzündung der Lungen erkrankt. Zehn Jahre zuvor habe die Quote in Thüringen noch bei 17,6 Prozent gelegen.

Dabei zeigen die Zahlen laut des Experten für Suchtfragen bei der Krankenkasse, Michael Falkenstein, nur die Spitze des Eisbergs an. Denn zur Auswertung gelangten nur diejenigen Fälle, in denen eine Tabakabhängigkeit ärztlich diagnostiziert worden sei.

Die auch als COPD bezeichnete Krankheit führt zu einer chronischen Verengung der Bronchien, die Patienten sprichwörtlich immer mehr die Luft nimmt. Betroffene haben zudem ein höheres Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden oder an Lungenkrebs zu erkranken. Je weiter die Krankheit fortschreitet, desto weniger belastbar werden die Patientinnen.