Unter den AOK-Versicherten in Niedersachsen ist die Zahl der Atemwegserkrankten im vergangenen Jahr sprunghaft angestiegen. Außerdem fehlten die Beschäftigten krankheitsbedingt häufiger bei der Arbeit, als noch vor zehn Jahren, wie die Krankenkasse am Mittwoch in Hannover mitteilte. Das zeige eine Auswertung des Fehlzeiten-Reports des Wissenschaftlichen Instituts der AOK. Zu beobachten sei auch ein Anstieg bei den psychischen Erkrankungen.
Zwischen 2012 und 2022 seien bei den AOK-versicherten Beschäftigten in Niedersachsen die krankheitsbedingten Fehltage um rund 46 Prozent gestiegen. Laut der Krankenkasse waren 2012 die Beschäftigten insgesamt im Schnitt 25,7 Tage krankgeschrieben. Einen „sprunghaften Anstieg“ habe die AOK dann von 2021 mit 29,4 Fehltagen auf 2022 mit 37,6 Fehltagen verzeichnet. Besonders viele Versicherte hätten unter einer Atemwegserkrankung gelitten. Im Vergleich zum Vorjahr habe sich diese Zahl im Jahr 2022 mehr als verdoppelt.
Bei den psychischen Erkrankungen seien die Fehltage bei den AOK-versicherten Beschäftigten seit 2012 um 55 Prozent gestiegen. Sie seien im vergangenen Jahr im Durchschnitt 29,5 Tage arbeitsunfähig gewesen, hieß es. Im Vergleich dazu waren es bei Atemwegserkrankungen nur 6,8 Tage. Über alle Diagnosen hinweg habe die durchschnittliche Abwesenheit am Arbeitsplatz 10,9 Tage je Krankschreibung betragen.
Besonders Angestellte im Gesundheits- und Sozialwesen waren den Angaben zufolge im vergangenen Jahr von psychischen Erkrankungen betroffen. 14,1 Prozent der Fehltage dieser Berufsgruppe seien mit einer psychischen Diagnose begründet worden. Ebenfalls häufig betroffen waren zudem die Branchen „Erziehung und Unterricht“ mit 13,7 Prozent und „Öffentliche Verwaltung/Sozialversicherung“ mit 12,9 Prozent. Die wenigsten Krankschreibungen aufgrund einer psychischen Diagnose seien in den Branchen Baugewerbe (5,8 Prozent) und Land- und Forstwirtschaft (6,1 Prozent) gemeldet worden.