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Berufsabschlüsse im Ausland: Mehr Anträge auf Anerkennung in NRW

In Nordrhein-Westfalen ist im vergangenen Jahr die Zahl der Anerkennungsverfahren von im Ausland erworbenen Berufsabschlüssen deutlich gestiegen. So wurden 2023 in NRW mehr als 17.900 entsprechende Anträge registriert, wie das Statistische Landesamt (IT.NRW) am Freitag in Düsseldorf mitteilte. Das waren 38,3 Prozent mehr Anerkennungsverfahren als ein Jahr zuvor.

Mehr als drei Viertel (77,7 Prozent) aller Anträge auf Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse entfielen demnach auf medizinische Berufe. Die Pflegeberufe machten dabei mehr als die Hälfte aller Anerkennungsverfahren in diesem Bereich aus.

Der neu eingeführte Beruf Pflegefachmann/Pflegefachfrau stieg im Jahr 2023 auf den ersten Platz in der Top-Liste der Referenzberufe, wie es hieß. Im vergangenen Jahr gab es über 4.900 Anträge auf Anerkennung ausländischer Abschlüsse in diesem Bereich. Wie ein Jahr zuvor erreichten Ärztinnen und Ärzte auch 2023 den zweiten Platz in der Top-Liste der Referenzberufe mit über 2.500 Anerkennungsverfahren (plus 4,5 Prozent zum Vorjahr).

Die meisten Antragstellenden in medizinischen Gesundheitsberufen haben ihren Berufsabschluss in der Türkei erworben. Auf den weiteren Plätzen folgten die Länder Tunesien und Syrien.

Die Anerkennung der Gleichwertigkeit im Ausland erworbener Ausbildungsnachweise ist aufgrund des im April 2012 in Kraft getretenen Berufsqualifikationsfeststellungsgesetzes möglich. Mit dem seit März 2020 geltenden Fachkräfteeinwanderungsgesetz hat die Bundesregierung den Rahmen für die Einwanderung von qualifizierten Fachkräften aus den Ländern außerhalb der Europäischen Union nach Deutschland erweitert.