Der Berliner Senat hat angesichts steigender Zahlen von Verkehrstoten ein „Verkehrssicherheitsprogramm 2030“ beschlossen. Ziel sei, die Zahl der leichten und schweren Verkehrsunfälle bis zum Jahr 2030 stetig und nachhaltig im Vergleich zum Jahr 2019 zu reduzieren, sagte Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) am Dienstag im Anschluss an eine Senatssitzung.
Dabei solle künftig ein besonderer Schwerpunkt auf proaktive Maßnahmen gelegt werden. „Wir setzen also Verbesserungen um, bevor es zu Unfällen kommt“, sagte Bonde.
Das Verkehrssicherheitsprogramm umfasst nach ihren Angaben 60 Maßnahmen, die 83 Prozent des schweren Unfallgeschehens abdecken. Flankiert werden soll das Programm von einem kontinuierlichen Monitoring.
Unter anderem solle der Radverkehr sicherer, Kreuzungen umgebaut und in die Verkehrsüberwachung investiert werden. Dafür sei ein „Budget hinterlegt“, sagte Bonde. Für die Umsetzung der Maßnahmen seien die Bezirke verantwortlich.
Im vergangenen Jahr waren 55 Menschen im Berliner Straßenverkehr gestorben. Unter den Verkehrsopfern waren laut Bonde 26 Fußgänger und elf Radfahrer.
Im Jahr zuvor gab es mit 33 Verkehrstoten in Berlin die niedrigste Zahl seit Jahrzehnten. Im Vorjahr 2022 waren es 34 Personen, 2021 insgesamt 40 und im Pandemie-Jahr 2020 sogar 50 Verkehrstote. Häufigste Unfallursachen sind laut Bonde Unachtsamkeit, Rotlichtverstöße und Kontrollverlust über das Fahrzeug.
Die Grünen kritisierten das Senatsprogramm als „mutlos und unambitioniert“. Die günstigste und wirksamste Sofortmaßnahme sei ein stadtweites Tempo 30, hieß es.