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Berliner Museum zeigt Ausstellung zur NS-Besatzung in Europa

In diesem Jahr jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 80. Mal. Wie reagierte man damals in Europa auf das Ende des Schreckens? Das Deutsche Historische Museum blickt auf europäische Ausstellungen aus der Zeit.

Im Deutschen Historischen Museum ist ab dem 24. Mai die Ausstellung “Gewalt ausstellen: Erste Ausstellungen zur NS-Besatzung in Europa, 1945-1948” zu sehen. Dabei wird die Geschichte von Ausstellungen, die unmittelbar nach Kriegsende in London, Paris, Warschau, Liberec und in Bergen-Belsen organisiert wurden, nachgezeichnet, wie das Museum am Mittwoch in Berlin mitteilte.

Das Projekt, welches in Zusammenarbeit mit dem Dokumentationszentrum “Zweiter Weltkrieg und deutsche Besatzung in Europa” entstand, geht davon aus, dass ein gemeinsames europäisches Erinnern und damit eine gemeinsame europäische Zukunft wesentlich auf dem geteilten Wissen über die Geschichte der deutschen Besatzung basieren.

Die Ausstellung im Erdgeschoss des Pei-Baus wird auf rund 400 Quadratmetern rund 360 Exponate aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Israel, Polen und Tschechien präsentieren, darunter 80 Originalobjekte. Zu sehen sind unter anderem Schautafeln und Gästebücher aus den damaligen Ausstellungen, teils erstmals gezeigte Fotografien dieser Ausstellungen, Filme, Bücher, Dokumente, Landkarten, Kunstwerke und Plakate.

Film- und Hörstationen dokumentieren Reaktionen damaliger Besucherinnen und Besucher. In Interviews kommen Museumsfachleute, Nachkommen damaliger Ausstellungsbeteiligter oder Vertreter von Opfergruppen zu Wort, die in den frühen Schauen teils kaum repräsentiert waren.

Im Fokus der Ausstellung des Deutschen Historischen Museums stehen die unterschiedlichen Formen und Inhalte, mit denen diese Nachkriegsschauen die Gewaltereignisse, den Widerstand, die Täterinnen und Täter sowie den Verlust des kulturellen Erbes thematisierten.