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Berliner Gedenktafel für türkischen Volksmusiker

Berlin erinnert seit Donnerstag mit einer Gedenktafel am U-Bahnhof Bülowstraße an den türkischen Volkssänger und Komponisten Neset Ertas (1938-2012). Der in der Türkei berühmte Volksmusik-Künstler lebte nach Angaben der Kulturverwaltung in den 1980er Jahren in West-Berlin. Dort betrieb er in Berlin-Schöneberg von 1980 bis 1985 sein Musikgeschäft „Neset Ertas Saz Haus“ im Türkischen Basar des damals stillgelegten U-Bahnhofs Bülowstraße.

Nach West-Berlin war Neset Ertas den Angaben zufolge Anfang der 1980er Jahre aus gesundheitlichen Gründen gekommen. In seinem Musikgeschäft habe er türkische Instrumente, Musikkassetten und Schallplatten verkauft, hieß es. Später begann er wieder Tonträger aufzunehmen und als Musiker auf Hochzeiten und Veranstaltungen aufzutreten. Ertas sang und spielte die Langhalslaute, die sogenannte Baglama.

Darüber hinaus unterrichtete er im Moabiter Jugenddorfwerk das Saz-Spiel. Mit seinem Umzug nach Köln Bergheim im Jahre 1985 konnte er leichter im europäischen Ausland Konzerte geben. Im Jahr 2000 feierte Neset Ertas sein Comeback in der Türkei mit landesweiten Konzerten in überfüllten Konzerthallen. Am 25. September 2012 verstarb er an den Folgen einer Krebserkrankung. Heute gelte Neset Ertas als einer der herausragendsten Künstler der türkischen Volksmusik, hieß es weiter.