Die EU hat sich zu einem wichtigen Umschlagplatz für synthetische Drogen entwickelt, die aus dem Nahen Osten kommen und für die Arabische Halbinsel bestimmt sind. Das geht aus einem Bericht hervor, der am Mittwoch von der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und dem deutschen Bundeskriminalamt (BKA) veröffentlicht wurde. Demnach wurden in den vergangenen fünf Jahren große Mengen amphetaminhaltiger Captagon-Tabletten sichergestellt, die vornehmlich für Saudi-Arabien bestimmt waren. Die illegale Herstellung erfolgte überwiegend in Syrien und im Libanon.
Dem Bericht zufolge sind am Schmuggel häufig syrische und libanesische Staatsangehörige beteiligt, von denen einige in EU-Ländern ansässig sind. Es werde davon ausgegangen, dass bewaffnete Gruppen, die mit dem syrischen Regime in Verbindung stehen, beim Handel eine Rolle spielten. Auch gebe es Belege dafür, dass das syrische Regime von Präsident Baschar al-Assad daraus Profit schlage.