Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) mit Sitz in Göttingen warnt vor einer ethnischen Säuberung in der Region Bergkarabach. Berichten aus Armenien zufolge hätten aserbaidschanische Soldaten am Mittwoch versucht, weiter auf das Gebiet der international nicht anerkannten Republik Arzach vorzurücken, teilten die Menschenrechtler mit. „Offensichtlich will Aserbaidschan die armenische Bevölkerung mit Gewalt aus Arzach vertreiben“, sagte die GfbV-Osteuropaexpertin Sarah Reinke. Die Bundesregierung müsse gemeinsam mit ihren EU-Partnern konsequent handeln.
„Eine Verurteilung des Angriffs und Forderungen nach Frieden sind löblich, aber viel zu wenig. Aserbaidschan hat diese Offensive seit Monaten vorbereitet“, betonte Reinke. Die Warnungen vor Krieg und ethnischen Säuberungen gebe es seit Monaten von verschiedenen Seiten. Bisher seien sie in Berlin verhallt. „Jetzt müssen zumindest Sanktionen angedroht werden.“