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Bergkarabach: Menschenrechtler warnen vor ethnischer Säuberung

Die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) mit Sitz in Göttingen warnt vor einer ethnischen Säuberung in der Region Bergkarabach. Berichten aus Armenien zufolge hätten aserbaidschanische Soldaten am Mittwoch versucht, weiter auf das Gebiet der international nicht anerkannten Republik Arzach vorzurücken, teilten die Menschenrechtler mit. „Offensichtlich will Aserbaidschan die armenische Bevölkerung mit Gewalt aus Arzach vertreiben“, sagte die GfbV-Osteuropaexpertin Sarah Reinke. Die Bundesregierung müsse gemeinsam mit ihren EU-Partnern konsequent handeln.

„Eine Verurteilung des Angriffs und Forderungen nach Frieden sind löblich, aber viel zu wenig. Aserbaidschan hat diese Offensive seit Monaten vorbereitet“, betonte Reinke. Die Warnungen vor Krieg und ethnischen Säuberungen gebe es seit Monaten von verschiedenen Seiten. Bisher seien sie in Berlin verhallt. „Jetzt müssen zumindest Sanktionen angedroht werden.“

Deutschland habe eine besondere historische Verantwortung für die Armenier, dieser müsse die Bundesregierung gerecht werden, hieß es weiter. Für ihre Forderungen werde die GfbV gemeinsam mit weiteren Initiativen am kommenden Samstag (23. Oktober) von 12 bis 15 Uhr vor dem Bundeskanzleramt in Berlin demonstrieren.