Schnäppchenjäger haben sich den Tag im Kalender rot markiert: Black Friday. Der große Rabatt-Tag kann einem Experten zufolge aber auch zu Verschuldung führen. Man solle nur kaufen, was man sich auch wirklich leisten kann.
Aktionstage wie der “Black Friday” an diesem Freitag können einem Experten zufolge zu Verschuldung führen. “Statistisch wird das zwar nicht erfasst, aber die Wahrscheinlichkeit ist gegeben”, erklärte Roman Schlag von der Schuldnerberatung der Caritas Aachen im Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). “Es werden Verlockungen geschaffen”, sagte Schlag, der auch Sprecher der bundesweiten “Arbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung der Verbände” ist.
Zwar könne es durchaus sinnvoll sein, an Black Friday oder anderen Rabatt-Aktionstagen Produkte zu kaufen, die man benötige. “Aber nur, wenn ich einen Überblick über mein Budget habe und es mir leisten kann. Sonst wird der vermeintlich günstige Kauf am Ende sehr teuer”, warnte der Schuldnerberater.
Laut Schlag können vor allem angebotene Ratenzahlungen wie “Buy now, pay later” zum Problem werden. “Dann kommen irgendwann Zahlungsverpflichtungen, mit denen man gar nicht mehr gerechnet hat.” Wer über seine finanziellen Mittel hinaus einkaufe, müsse zudem gegebenenfalls Mahngebühren zahlen sowie Sollzinsen in zweistelliger Höhe, wenn er das Konto überzieht. “Wenn dann ein Dauerauftrag wie die Miete nicht mehr abgeführt werden kann, kann es sehr gefährlich werden”, sagte der Schuldnerberater.
Der aggressiven Werbung zum Black Friday könnten sich Verbraucher zwar kaum entziehen, erklärte Schlag. Er rät vor einem Kauf jedoch zum “Innehalten”. “Man sollte gut nachdenken, ob man das Produkt wirklich braucht und sein Budget checken, also einen Haushaltsplan erstellen. Das ist ein Überblick über die Ein- und Ausgaben. Wenn man etwa in Raten zahlen möchte, sollte man sich zudem fragen, in welcher Höhe man sie begleichen kann.”
Weiter helfe es, sich als Verbraucher bewusst zu machen, dass es auch andere Schlussverkäufe im Jahr gebe. Der Black Friday wecke das Gefühl, es sei genau jetzt die beste Gelegenheit, etwas zu kaufen. Es könnten auch gute Schnäppchen erstanden werden, räumte Schlag ein, es werde aber gleichzeitig auch ein immenser Kaufdruck aufgebaut.