Der Komiker Roberto Benigni ist bekannt für seine geistreichen, meist improvisierten Monologe zu philosophischen und literarischen Themen. Nun hielt er einen davon auf dem Petersplatz – und brach ein Tabu.
Erstmals hat jemand auf dem Petersplatz vor großem Publikum davon gesprochen, dass irgendwann eine Frau Papst werden könnte. Der italienische Komiker Roberto Benigni sagte am Sonntagmittag in Gegenwart von Papst Franziskus in einer improvisierten Rede an die rund 50.000 Teilnehmer des Weltkindertages: “Unter euch ist vielleicht ein neuer Michelangelo oder ein neuer Galileo (…) Und unter den Mädchen vielleicht eine künftige Nobelpreisträgerin (…) oder sogar ein Papst.”
Benigni fuhr fort: “Vielleicht ist ein Papst unter euch, oder sogar zwei, drei. (…) Hier ist alles möglich, im Vatikan sind wir im Reich Gottes, und im Reich Gottes ist alles möglich, auch dass jemand von euch Papst wird. (…) Vielleicht ein Afrikaner oder ein Asiate (…) oder ein Mädchen, eine Frau. Der erste weibliche Papst in der Geschichte. Mamma mia, davon würde man sogar auf dem Mond sprechen!”
Die teils ernste, teils humoristische Rede Benignis bildete den Abschluss des ersten Weltkindertags in Rom. Zuvor hatte Papst Franziskus in einem Gottesdienst den anwesenden Kindern die Dreifaltigkeit Gottes erklärt.
Benigni (71) wurde außerhalb Italiens vor allem mit “Das Leben ist schön” (1971) bekannt. Die Tragikomödie, der zu Teilen auf der Inhaftierung seines Vaters im Konzentrationslager beruht, wurde mit dem Oscar als bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet.