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Beauftragte: Ikea will Härtefallfonds für SED-Opfer unterstützen

Das Möbelhaus Ikea hat Artikel verkauft, an deren Herstellung auch politische Häftlinge in der DDR beteiligt waren – das hatte eine Studie ergeben. Jetzt will sich das Unternehmen offenbar an geplanten Hilfen für Opfer beteiligen.

Ikea Deutschland will laut der SED-Opferbeauftragten den geplanten Härtefallfonds für die Opfer der SED-Diktatur mit sechs Millionen Euro unterstützen. Sie habe eine entsprechende Absichtserklärung erhalten, teilte Evelyn Zupke am Dienstag in Berlin mit. Der Bundestag entscheidet in den kommenden Wochen über die Einrichtung eines solchen Härtefallfonds. Er soll die Opfer der SED-Diktatur bei wirtschaftlichen Notlagen unbürokratisch unterstützen. Zu den Opfern der SED-Diktatur gehören vor allem politische Häftlinge, die in den DDR-Gefängnissen Zwangsarbeit leisten mussten, auch für Ikea.

Vorausgegangen war ein enger, mehrjähriger Austausch zwischen Ikea Deutschland, der Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft und seit Einrichtung des Amtes im Jahr 2021 der SED-Opferbeauftragten. Nach dem Bekanntwerden des Verdachts des Verkaufs von Artikeln, an deren Produktion politische Häftlinge in der DDR beteiligt gewesen sein sollen, hatte Ikea 2012 eine unabhängige Untersuchung eingeleitet. In einem zweiten Schritt finanzierte das Unternehmen die Erstellung und Veröffentlichung einer umfassenden wissenschaftlichen Studie zum Thema Zwangsarbeit.