Die Beauftragte der evangelischen Nordkirche für den christlich-jüdischen Dialog, Pastorin Hanna Lehming, ist am Freitag aus Altersgründen in den Ruhestand gegangen. Sie habe mehr als zwei Jahrzehnte die Kontakte zu jüdischen Gemeinden und Einrichtungen gepflegt und ein differenziertes Bild der Lage im Nahen Osten in der Nordkirche vermittelt, teilte die Nordkirche mit. Die Theologin hatte die 2002 von der damaligen nordelbischen Synode geschaffene Beauftragung für eine halbe Stelle seitdem inne. Die jetzt im Ökumenewerk der Nordkirche angesiedelte Stelle sei derzeit neu ausgeschrieben. Damit verbunden sei die Leitung des Referats Mittlerer Osten, die Hanna Lehming ebenfalls innehatte.
Ökumenewerk-Direktor Christian Wollmann sagte laut Mitteilung: „Wir sind dankbar, dass Pastorin Lehming unserer Kirche hoch engagiert, erfahren und kenntnisreich immer wieder die Wahrnehmung der engen Verbundenheit von Juden und Christen ins Bewusstsein gebracht und über die vertrauensvolle Pflege vieler Kontakte in den Nahen und Mittleren Osten unsere Solidarität mit Israelis und Palästinensern ausgedrückt hat.“
Diskussionen und Kritik an der Politik des Staates Israel bestimmten laut Nordkirche immer wieder Debatten, die Hanna Lehming moderierte. „Die Zusammenarbeit mit dem Parents Circle, den israelischen und palästinensischen Familien für Frieden und Versöhnung sowie mit den Rabbis for Human Rights und vielen weiteren Partnern in Israel hat dazu beigetragen, dass es in der Nordkirche ein faires und humanes Engagement für alle Menschen im Nahen Osten gibt“, sagte Lehming. Statt Polarisierung und Vereinfachung gebe es in der Nordkirche ein differenziertes Bild der Situation.