Die Bayerische Staatsbibliothek baut ihren Bestand an zeithistorischer, dokumentarischer Fotografie weiter aus: Die Staatsbibliothek hat nun das rund 115.000 Aufnahmen umfassende Archiv des renommierten Foto-Journalisten Ulrich Mack (1934-2024) übernommen, wie die Einrichtung am Donnerstag mitteilte. Das Mack-Archiv liege fast ausschließlich analog vor, es besteht aus Schwarzweiß- und Farb-Negativen, Dias und hochwertigen Prints. Der Fotograf war von 1967 bis 1973 beim Magazin „stern“ als Fotograf tätig, später vor allem freiberuflich.
Seinen Durchbruch erreichte der in Thüringen geborene Mack, der zwischen 1953 und 1955 zunächst als Bergmann im Ruhrgebiet gearbeitet hatte, mit einer Reportage über Wildpferde in Kenia. Dafür bekam er 1964 in vier Kategorien den World Press Photo Award verliehen. Einen ersten bleibenden Eindruck hatte er mit seinen Bildern vom Besuch des US-Präsidenten John F. Kennedy in Deutschland im Juni 1963 hinterlassen. Von 1976 bis 1999 war er als Professor für Fotografie an der Fachhochschule Dortmund tätig; parallel dazu widmete sich Mack Langzeitprojekten.
Der Generaldirektor der Bayerischen Staatsbibliothek, Klaus Ceynowa, würdigte Mack als „herausragenden Fotografen“. Mit Macks Gesamtwerk erhalte man eine „äußerst bedeutende Fotosammlung mit beeindruckenden zeitgeschichtlichen Aufnahmen“. Insgesamt hat die Staatsbibliothek bereits über 19,5 Millionen zeitgeschichtliche Fotos in ihrem Archiv, darunter auch das „stern“-Fotoarchiv der Jahre 1948 bis 2001 mit rund 15 Millionen Abzügen. Dieses hatte die Staatsbibliothek 2019 übernommen. Seither kamen weitere private Fotoarchive hinzu.
Ziel der Staatsbibliothek ist es, diesen Bestand in den kommenden Jahren nach und nach zu digitalisieren. So wolle man die Bilder „für Wissenschaft, Kultur und Bildung“ zugänglich machen. (0720/27.02.2025)