In Hamburg erkranken im laufenden Jahr überdurchschnittlich viele Menschen an Keuchhusten. Einschließlich der 30. Kalenderwoche weise das Robert-Koch-Institut in seiner Statistik 194 Krankheitsfälle aus, im Vorjahreszeitraum seien es lediglich 48 gewesen, teilte die Krankenkasse Barmer am Mittwoch in Hamburg mit. Einen Teil der Infektionen dürften Nachholeffekte der Corona-Pandemie ausmachen, eine weitere Ursache sei mangelnder Impfschutz bei Erwachsenen, sagte Barmer-Landesgeschäftsführerin Susanne Klein. „Viele von ihnen halten Keuchhusten für eine Kinderkrankheit.“ Sie empfahl ihnen, ihren Impfstatus zu überprüfen und eine bestehende Lücke schließen zu lassen.
Daten des Robert Koch-Institut zeigten, dass inzwischen zwei Drittel aller Keuchhusten-Fälle bei Menschen über 19 Jahren auftreten, informierte die Kasse. Die Erkrankten seien im Schnitt zwischen 35 und 42 Jahre alt. Das liege zum einen am demografischen Wandel und zum anderen daran, dass die Älteren häufig nicht gegen Keuchhusten geimpft seien, hieß es.
Keuchhusten kann laut Barmer mehrere Wochen bis Monate andauern. Zudem könnten Ungeimpfte ältere Menschen und Babys anstecken, bei denen es zu schweren Komplikationen und lebensbedrohlichen Zuständen kommen könne, hieß es.